Atempausen an den Adventsonntagen – Advent ist mehr als Stress und Konsum
Sechs Pfarren des Dekanats schlossen sich zusammen und stehen gemeinsam ein für den freien Sonntag. In diesen Welser Pfarren wird mit Postkarten und mit einer Fotoaktion der Gottesdienstgemeinde auf die Bedeutung des freien Sonntags aufmerksam gemacht, mit dem Ziel, in Zukunft hier keinen verkaufsoffenen Sonntag mehr zu genehmigen. „Die Zeit des Advents ist eine Zeit der Erinnerung und der Erwartung. Gerade jetzt sind Unterbrechungen und Zeit zum Durchatmen wichtig. Der Adventsonntag soll eine Atempause bleiben für die Beschäftigten im Handel und auch für die Konsumentinnen und Konsumenten“, sagt Irmgard Lehner, Pfarrassistentin aus St. Franziskus.
Albert Neugebauer, Inhaber eines Modegeschäftes in Wels, meint dazu: „Der Sonntag ist ein gemeinsamer freier Wochentag und für die Gesellschaft sehr wichtig! Durch die bereits in den 1990er Jahren des vorigen Jahrhunderts erfolgte Liberalisierung der Öffnungszeiten im Handel hat sich weder für die Unternehmen noch für die ArbeitnehmerInnen eine Verbesserung der Lebensqualität ergeben. Der damals propagierte Nutzen für ArbeitgeberInnen, ArbeitnehmerInnen und KosumentInnen ist in vielen Bereichen nicht eingetreten. Trotz eines gewissen Verständnisses für einige meiner KollegInnen warne ich vor dem Öffnen am Sonntag. Durch diese Aktion könnte einer Liberalisierung der Wirtschaft Tür und Tor geöffnet werden, die uns allen nicht gefällt.“
Der arbeitsfreie Sonntag ist ein wertvolles Gut, ihn zu bewahren, braucht weiterhin gemeinsames – auch kirchliches – Engagement!
Brigitte Wimmer