"ausgeglichen"
Ernte ist mit viel Arbeit und Schweiß verbunden. Wenn ich an die Früchte in den Gärten und auf den Feldern denke, dann ist Ernte aber auch mit Süße und Genuss verbunden. Ernte lässt das Bild von den vollen Körben in uns aufsteigen – es ist die Zeit, um zu schauen, was vorhanden ist. Dieser Blick lässt zwei Schlüsse zu.
Der eine ist der „Vorratsblick“: Wie wird das gelagert, was da ist und wie lange wird es reichen?
Der andere Blick ist der „Bedürfnisblick“: Wer braucht gerade was zum Leben und Überleben?
Die Bibel rät uns, mit guten Willen den Ausgleich im Blick zu haben. Der „Überfluss“ soll in der Stunde der Ernte verteilt werden. Unabhängig davon, wer wieviel gesammelt hat, sollen alle satt werden und genug haben – nicht zu viel und nicht zu wenig.
Vom guten Willen und vom Ausgleich im Brief an die Korinther (2 Kor 8, 11-15)
Jetzt bringt die Aktion zum Abschluss, damit das Ergebnis dem guten Willen entspricht – je nach dem, was ihr aufzubringen vermögt. Denn wenn der gute Wille da ist, dann sind alle willkommen mit dem, was sie haben, und es spielt keine Rolle, was sie nicht haben. Es geht doch nicht darum, dass andere aufleben, während ihr in Not geratet, sondern um einen Ausgleich: In dieser Stunde soll euer Überfluss ihren Mangel füllen, damit ihr Überfluss später eurem Mangel hilft. So kommt es zu einem Ausgleich, wie die Schrift sagt: Die viel sammelten, hatten keinen Überfluss, und die wenig sammelten, entbehrten nichts.
(Übersetzung: Bibel in gerechter Sprache)
- Wie schaut es in meinen beruflichen und privaten Erntekörben aus?
- Wovon habe ich so viel, dass ich geben kann?
- Von welcher Ernte will ich naschen, weil ich selber zu wenig gesammelt habe?
Michaela Pröstler-Zopf