Internationalität verbindet
Internationalität verbindet war die Überschrift über das heurige Gehdenken 2017. Dazu gab es berührende Lebensgeschichten von Überlebenden und einen Textauszug von Joseph Fisher: „Nach ein paar Tagen ließen sie uns wieder drei Tage marschieren. In den Nächten schliefen wir unter freiem Himmel. Es regnete und wir waren bis auf die Knochen durchnässt. Mir war fürchterlich kalt und ich hatte nichts, um mich zu bedecken, nur die Kleider, die ich trug. Die Erde war regenschwer und mir schien, dass ich auf Grund der großen Müdigkeit einschlief. Ein Teil von unserer Gruppe schlief „für immer“ ein. Erinnern bewegt.
Die nationalen Perspektiven sind derzeit in vielen Aspekten in Europa und weltweit die bestimmenden und wachsenden Faktoren. Mit der Betonung und Überhöhung der eigenen, national begründeten Wichtigkeit kann gleichzeitig jede andere Position verunglimpft werden, ja sogar lächerlich gemacht oder als „artfremd“ bezeichnet werden. Eine derartige Diktion würde man eher in den dunklen Kapiteln der Zeitgeschichte vermuten – dennoch greifen diese Tendenzen fast ungebremst und populistisch angefacht um sich.
Internationalität – ein Denken, das sich weitet und andere Positionen und Denkmöglichkeiten einbezieht ist so als pluralistische, ausgleichende und vermittelnde Grundhaltung in Zeiten wie diesen notwendig.
VeranstalterIn: Plattform „Wider das Vergessen“, MKÖ Ansfelden, Treffpunkt mensch & arbeit Nettingsdorf, ÖGB Linz-Land