FAIR statt PREKÄR – Wir bringen Wärme in die Kälte der Arbeitswelt
In einer öffentlichen Aktion haben AK OÖ, ÖGB OÖ und mensch&arbeit mit der Symbolfigur „Santa Precaria“ auf die oft schwierige, prekäre Arbeitssituation der betroffenen Frauen und Männer aufmerksam gemacht.
Bereits im Jahr 2001 wurde von italienischen AktivistInnen „San Precario“ als Schutzpatron für alle von Prekarisierung Betroffenen ins Leben gerufen. Da dies in Österreich überwiegend Frauen sind, soll bei uns symbolisch „Santa Precaria“ die Schutzheilige sein. Der 29. Februar ist ihr Tag und aus diesem Anlass wurden in Linz, aber auch in Wien, Graz, Innsbruck und St. Pölten Aktionen durchgeführt. Der ausgeschenkte wärmende Tee diente dabei als Zeichen gegen die Kälte in der Arbeitswelt. An diesem Regentag war er doppelt willkommen und so wurden trotz des schlechten Wetters viele Gespräche geführt und Informationen über prekäre Arbeitsbedingungen an Passanten weitergegeben.
FAIR statt PREKÄR
Für das Recht auf ein menschenwürdiges Leben fordern wir:
Zeit |
Planbare Arbeitszeiten statt "allzeit bereit" Wir fordern gut kalkulierbare, zusammenhängende Arbeitszeiten, um allen Lebensbereichen ihre Zeit zu geben. |
Geld |
Existenzsichernde Mindestentlohnung statt "von der Hand in den Mund leben" Wir fordern eine faire und angemessene Entlohnung für ein selbstbestimmtes Leben. |
Sicherheit |
Umfassende soziale Absicherung statt Armutsgefährdung bei Krankheit, Arbeitslosigkeit und im Alter: Wir fordern soziale Absicherung für Alle, um auch in schwierigen Situationen angstfrei leben zu können. |
Mitbestimmung |
Rechte für ArbeitnehmerInnen statt Machtlosigkeit Wir fordern mehr Mitsprache im Arbeitsprozess, bei Arbeitszeit und Entgelt, sowie bei Vereinbarkeit von Familie und Beruf. |
Anrufung der Santa Precaria |
Arm trotz Arbeit: AK, ÖGB und Kirche kämpfen für fair statt prekär |
Atypische Beschäftigung nimmt zu und damit auch die Zahl der Menschen, die trotz Arbeit arm sind. Besonders betroffen sind Frauen. 13 Prozent der oberösterreichischen weiblichen Vollzeitbeschäftigten müssen mit einem Bruttolohn auskommen, der unter 1000 Euro im Monat liegt. AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer und Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz forderten am 29.2.2008 bei einer Aktion zur prekären Arbeit am Linzer Taubenmarkt die verstärkte Schaffung von Arbeitsplätzen, von denen ArbeitnehmerInnen auch leben können.
Arbeiterkammer, der Österreichische Gewerkschaftsbund und die katholische Kirche in Oberösterreich nutzen deshalb den 29. Februar als Tag der "Schutzheiligen" der prekär Beschäftigten, „Santa Precaria“, um gemeinsam auf die Arbeits- und Lebensbedingungen atypisch beschäftigter Frauen und Männer aufmerksam zu machen und für eine bessere Zukunft einzutreten. "Die Prekarisierung führt dazu, dass auch in Oberösterreich immer mehr Menschen trotz Arbeit nicht gut leben können. Hinter dem fiktiven Bild der ’Santa Precaria’, die Idee wurde von Betroffenen in Italien entwickelt, stehen viele Frauen und Männer, die sich für Gerechtigkeit in der Arbeitswelt einsetzen", so Bischof Schwarz.
Arbeiterkammer, der Österreichische Gewerkschaftsbund und die katholische Kirche in Oberösterreich nutzen deshalb den 29. Februar als Tag der "Schutzheiligen" der prekär Beschäftigten, „Santa Precaria“, um gemeinsam auf die Arbeits- und Lebensbedingungen atypisch beschäftigter Frauen und Männer aufmerksam zu machen und für eine bessere Zukunft einzutreten. "Die Prekarisierung führt dazu, dass auch in Oberösterreich immer mehr Menschen trotz Arbeit nicht gut leben können. Hinter dem fiktiven Bild der ’Santa Precaria’, die Idee wurde von Betroffenen in Italien entwickelt, stehen viele Frauen und Männer, die sich für Gerechtigkeit in der Arbeitswelt einsetzen", so Bischof Schwarz.
Wenig Lohn trotz Vollzeit
„Es ist notwendig, dieser Tendenz entgegenzuwirken und prekäre Arbeit zu verhindern. Erste Schritte dazu sind ein ausreichend hoher Mindestlohn sowie eine gerechte Steuerreform, die vor allem die kleinen und mittleren Einkommen entlastet. Hohe Einkommen und vor allem Vermögen müssen hingegen stärker in die Steuerpflicht genommen werden“, sagt Kalliauer.
Gemeinsamer Appell von AK, ÖGB und Kirche
„Anstellungsformen, bei denen die Betriebe ihren Beitrag zur Absicherung zahlen, Löhne, von denen Menschen leben können, das Zahlen von Steuern als Beitrag für eine Gesellschaft in Sicherheit und Frieden. All das sind auch Forderungen der Kirche“ begründet Dr. Ludwig Schwarz sein Engagement Seite an Seite mit AK und ÖGB.
(gec)
Statements von Bischof Schwarz und Präsident Kalliauer
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Datenblatt OÖ - Zitat AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer |
Datenblatt OÖ - Zitat Bischof Dr. Schwarz |