FAIR statt PREKÄR: Für ein Recht auf gute Arbeit
So Edeltraud Artner-Papelitzky bei der Pressekonferenz in Linz anlässlich der Präsentation des neuen Leseheftes des Armutsnetzwerk OÖ. "Als Kirche wehren wir uns gegen die Akzeptanz des Faktischen und die Gleichsetzung des Ist mit dem Soll."
Den Wandel in der Arbeitswelt und die Tatsache, dass in den letzten 10 Jahren die atypischen Beschäftigungsformen stark zugenommen haben, gab den Anlass zur Erstellung des neuen Lesehefts. Es bietet einen Überblick über atypische Beschäftigungsformen – das sind alle von geregelter Vollzeit abweichenden Beschäftigungsformen wie Teilzeitarbeit, geringfügige Beschäftigung, Leih- bzw. Zeitarbeit, Praktikas, freie Dienstverträge und neue Selbständige einschließlich der Ein-Personen-Unternehmen. Die meisten von ihnen sind zwar (mehr oder weniger gut) gesetzlich geregelt, trotzdem führen diese Formen häufig zu prekären Arbeits- und Lebensbedingungen.
In den meisten Fällen ist das Prekariat weiblich, das heißt es sind besonders Frauen davon betroffen, die nach wie vor fast die gesamte unentgeltliche Pflege- und Betreuungsarbeit leisten, wodurch ihre Möglichkeiten für Erwerbsarbeit stark eingeschränkt sind. Darüber hinaus sind es MigrantInnen, deren besondere Situation ebenfalls kurz behandelt wird.
Das Leseheft erklärt, was unter den Begriffen „prekär“ und „Prekarität“ verstanden werden kann, beschreibt jeweils kurz die oben genannten atypischen Beschäftigungsformen, nennt die wichtigsten entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen, gibt Einblick in die wesentlichsten statistischen auf OÖ und Ö bezogene Daten und bringt konkrete Beispiele von Menschen mit prekären Arbeits- und/oder Lebensbedingungen sowie deren Vorstellungen, was sie sich wünschen bzw. brauchen würden.
Das Leseheft will durch den kritischen Blick auf die derzeitige Realität zu einer besseren Zukunft beitragen: Prekatität darf nicht zur Norm werden.
Leseheft 4 "FAIR statt PREKÄR Atypische Beschäftigungsformen – prekäre Arbeits- und Lebensbedingungen", herausgegeben vom OÖ Armutsnetzwerk unter Mitwirkung des Bereichs mensch & arbeit
Zu bestellen unter: mensch-arbeit@dioezese-linz.at oder Tel. 0732/7610-3631, 3641
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