Schwerpunkt Gerechtigkeit
In seinem Vortrag informierte er über Parallelen und Gegensätze der Bibel und den Entwürfen des CETA Abkommens. Bei beiden Texten gibt es ähnlich viele Seiten und auch unterschiedliche Auslegungen. Bei beiden Texten stellt sich die Frage: Wer hat sie für wen geschrieben? Und wer sind wir in diesen Zusammenhängen?
Papst Franziskus sagt: “Diese Wirtschaft tötet!“ und meint damit zum Beispiel spekulative Geschäfte, Ausbeutung von Menschen in den sogenannten „Billiglohnländern“, Waffenhandel, Zerstörung der Umwelt durch fehlende Schutzmaßnahmen etc.
Freihandelsabkommen wie CETA und TTIP, die nach dem Prinzip funktionieren, dass sich der Stärkere durchsetzt, verschärfen dieses tödliche System. Betrachtet man das System der Freihandelsabkommen (auch der bestehenden) genauer, ist festzustellen, dass sie dazu beitragen, dass Menschen verhungern, flüchten, sterben und dass die Umwelt zerstört wird, so Mittermayr.
Im Alten Testament ist Gerechtigkeit ein zentraler Punkt. Zum Beispiel ist hier das älteste Sozialgesetz – der freie Sonntag als Tag der Ruhe und Vollendung der Schöpfung, verankert. Es verdeutlicht, dass es darum geht, eine Wirtschaft zu gestalten, der nicht alles unterworfen ist, die nicht das letzte aus den Menschen herausholt, sondern: Es wichtig ist, dass man auch noch Mensch sein kann! Die katholische Soziallehre stellt Personalität, Solidarität, Subsidiarität und das Gemeinwohl in den Mittelpunkt.
Das interessierte Publikum beteiligte sich rege an der anschließenden Diskussion. Abgerundet wurde der Abend durch die musikalische Begleitung von Eva Putta, Bert Draxler und Walter Krenn.
Weitere Vorträge zu dieser Reihe:
„Steuertricks: Wer bietet weniger?“ mit Dr. Philipp Gerhartinger am 12. Oktober, 19.00 Uhr, AK Braunau
„Für einen gerechten Welthandel – TTIP & CETA stoppen!“ mit Mag.a Judith Vorbach und Martin Windtner am 18. Oktober um 19.00 Uhr, AK Braunau
Wanderausstellung: „Steuertricks: Wer bietet weniger?“ von 3. bis 19. Oktober, AK Braunau, immer zu den Öffnungszeiten der AK, Eintritt frei
Bericht: Irene Huss
Fotos: TP mensch & arbeit Braunau