Arbeitslosigkeit kann jedeN treffen – Solidarität tut Not
Ein Bericht von Fritz Käferböck-Stelzer.
Diese Wirtschaft tötet. So klar und treffend formuliert Papst Franziskus seine Kritik am derzeitigen neoliberalen Wirtschaften. „Ebenso, wie das Gebot „du sollst nicht töten“ eine deutliche Grenze setzt, um den Wert des menschlichen Lebens zu sichern, müssen wir heute ein „Nein zu einer Wirtschaft der Ausschließung und der Disparität der Einkommen sagen.
So viele Menschen wie jetzt waren noch nie von Arbeitslosigkeit betroffen - am Arbeitsmarkt und gesellschaftlich nicht gebraucht. Junge Menschen haben es schwer, in den Arbeitsmarkt zu kommen. Die Latte bei der Bewerbung um Lehrstellen liegt hoch, große Firmen sieben da schon gehörig aus, genommen werden nur die vermeintlich Besten, was Noten und Leistung angeht. Der Druck auf junge Menschen ist enorm. Auf der anderen Seite setzt der Arbeitsmarkt Menschen um die 50 unter steigenden Druck. Sie werden krank, brennen aus, werden gemobbt, damit Firmen sich Abfertigungen ersparen, machen Zugeständnisse beim Lohn und werden dann doch entlassen, weil der Rechenstift die Wirtschaft diktiert.
Das Bündnis für Arbeit und soziale Gerechtigkeit hat am Freitag, 27.4.2014 am Bauernmarkt in Traun mit einem Stand zum Tag der Arbeitslosen am 30. April auf die Zustände in der Arbeitswelt durch verschiedene Aktionen hingewiesen. Botschaften auf Stolpersteinen wie – „Die Reallöhne stagnieren seit 25 Jahren“ gab es ebenso wie eine wandelnde Litfaßsäule, auf der die Marktbesucherinnen ihre Meinung kundtun konnten. „Mehr Respekt vor Arbeitslosen“ war ebenso zu finden wie „Ressource älterer ArbeitnehmerInnen nutzen“ oder „Kleinverdiener unterstützen“. Lesezeichen animierten zum Nachdenken: „Wer Arbeit will, der findet Arbeit! 2012 standen in Traun 2881 Arbeitslose 1022 offene Stellen gegenüber.“
Auf einem Barometer der Guten Arbeit konnten die BesucherInnen einerseits eintragen, wieviel sie tatsächlich arbeiten und wieviel sie eigentlich arbeiten möchten. Die Wunscharbeitszeit bewegte sich dabei zwischen 20 und 35 Wochenstunden. Auffällig war, dass doch viele Punkte bei der realen Arbeitszeit jenseits der 40 bis zu 50 Wochenstunden waren.
Viele Gespräche berührten, etwa wenn ältere Menschen von 48 Stunden Wochen und zwei Wochen Urlaub erzählten, oder wenn die Aussage von Herrn Eder, die Voest ins Ausland zu verlagern mit Verantwortungslosigkeit gegenüber den Arbeitenden kommentiert wurde.
Gute Arbeit für alle und ein guter Lohn für ein gutes Leben muss Ziel unseres Wirtschaftens sein. Unterstützen kannst du diese Forderungen auch auf:www.gute-arbeit.at