Selbstbewusst und selbstbestimmt, nicht nur am 1. Mai!
Solidarisch und mit großem Einsatz erkämpfte sich die Arbeiterschaft mehr Rechte und bessere Bedingungen. 1889 ging daraus der 1. Mai, der „Kampftag der Arbeiter“ hervor. Auch in der Kirche fand die prekäre Situation der Arbeiter*innen ihren Widerhall, vor allem in der Soziallehre und den Laienbewegungen nach dem 2. Weltkrieg: Seit 1955 ist der 1. Mai auch ein kirchliches Fest. Papst Pius XII. bestimmte ihn als Zeichen der Aussöhnung mit der Arbeiterschaft zum Feiertag „Hl. Josef, der Arbeiter“.
Im Mittelpunkt: Der Mensch mit seinen Fähigkeiten und seiner Würde
Unter dieser Prämisse werden bei Betriebsseelsorge und Kath. Arbeitnehmer:innen Bewegung OÖ – dem Team mensch & arbeit – aktuelle Arbeitsrealitäten reflektiert und mit christlichen Werten in Verbindung gebracht. Das Ziel: zwischen Kirche und Arbeitswelt Brücken zu bauen, um sich gemeinsam für Menschenwürde und gerechte Verhältnisse einzusetzen.
Partizipation und Subsidiarität fördern
Wenn in Betrieben das Personalitätsprinzip gewahrt ist, bringen sich Arbeitnehmer*innen gerne ein und gestalten mit – sei es individuell, sei es arbeitsrechtlich organisiert. „Begegnung auf Augenhöhe“ ist jedoch kein Selbstläufer, benachteiligten Beschäftigten den Rücken zu stärken, sieht mensch & arbeit daher als christlich-kirchliche Aufgabe. Besonderes Augenmerk braucht es in unseren globalisierten Arbeitswelten auch auf überschaubare, selbst(mit)verantwortete Einheiten, wo regionale Gegebenheiten und Kompetenzen vorrangig sind.
Teilhabe und Selbstwirksamkeit in der Arbeitswelt sind Ziel konkreter Aktivitäten:
- zum 30. April, wo von Arbeitslosigkeit betroffenen bzw. bedrohten Menschen Stimme und Raum gegeben wird und zum 1. Mai, wo Seite an Seite mit Arbeitnehmer:innen Erreichtes gefeiert und zu Verbesserndes gefordert wird
- bei Veranstaltungen wie „Jugend im Dialog“, wo Jugendliche im direkten Austausch mit Politiker:innen ihre Arbeitsweltrealitäten und -probleme benennen und konkrete Lösungen einfordern – heuer findet "Jugend im Dialog" am 5. Juni statt.
Solche Erfahrungen von Gestaltungsmöglichkeiten wirken weit über den unmittelbaren Arbeitskontext hinaus. Sie sind Demokratie-Erfahrungen im Kleinen und bilden häufig auch die Basis, um sich des Weiteren für eine lebensdienliche, gemeinwohlorientiere Gesellschaft einzusetzen.
Ideen und Anregungen, wie das Thema Arbeit im pfarrlichen/pfarrgemeindlichen Kontext und in der Liturgie rund um den 1. Mai aufgegriffen werden kann, sind hier zu finden:
- MENSCH – ARBEIT – PFARRE | Ein handlicher Flyer für Pfarren und Pfarrgemeinden mit Ideen zum Thema ARBEIT
- Filmauswahl zum Thema Arbeit | Für Veranstaltungen im kirchlichen Kontext lizenziert. Alle Filme sind im Medienverleih der Diözese Linz erhältlich.
- Gottesdienst-Elemente und Predigtgedanken zum Thema Arbeit und Arbeitslosigkeit
Elisabeth Zarzer