Mit Menschen an Veränderung arbeiten
Gemeinsam veranstaltet von Cardijn Verein mit Sitz in Linz und der Britischen Organisation „Church Action in Poverty“ fand im Martin Luther Centre in Manchester von 15. bis 18. November 2022 das internationale und ökumenische Seminar „Mit Menschen an Veränderung arbeiten, Christliches Engagement für eine gerechte Welt“ statt.
Die Veranstalter luden zu einer Reflektion und einem Austausch rund um die Frage: „Kirche am Rand der Gesellschaft, wie geht das, was braucht es dazu?“ 35 Teilnehmer:innen, katholisch und evangelisch, aus fünf europäischen Ländern folgten der Einladung und erarbeiteten gemeinsam die Inhalte, die hier im Endbericht nachzulesen sind.
Mit Menschen an Veränderung arbeiten – Christliches Engagement für eine gerechte Welt (pdf/10,7 MB)
Der Bericht steht auch in gedruckter Form zur Verfügung, Kontakt: mensch-arbeit@dioezese-linz.at
Warum diese Dokumentation über eine schon länger zurückliegende Veranstaltung?
Die Autor:innen folgten damit dem Wunsch der Teilnehner:innen, die sich nicht mit einem, nur ihnen zugestellten Protokoll zufriedengeben wollten. Denn: Die besprochenen Themen haben Sprengkraft und begeistern und sollen allen Interessierten zugänglich gemacht werden.
Auf 61 Seiten finden Sie den Aufbau und die Zielsetzung der drei Seminartage, auch einige Anhänge, vor allem aber die jeweiligen „Themen des Tages“, die während des Seminars die Gespräche und den Austausch füllten. Die Themen können je für sich genommen werden, verweisen aber auch aufeinander, greifen ineinander.
Es gab keine Keynote-Sprecher:innen. Nach dem Motto: „Jede:r ist Experte und Expertin der eigenen Lebensrealität“ stand die Lebenserfahrung der Anwesenden im Mittelpunkt.
So entstand ein Schriftstück, das inspiriert und den Rücken stärkt, das Menschen ermutigt sich hinauszuwagen, sich ohne großes Wissen den Sozialräumen zu widmen, in denen Kirche am meisten gefragt ist. Diesen Bericht dient Seelsorger:innen, Aktivist:innen und Ehrenamtlichen als Reflexionsfläche zur eigenen Praxis. Er ist zeitgleich eine Einladung, die Themen weiterzudenken und Denkanstöße zu aktualisieren.
Die eigene, ehrliche, ungeschönte Glaubensbiografie, das Narrativ und die offenen Fragen dazu genauso wie die Offenheit, darüber freimütig in Austausch zu treten, sind tragende Instrumente, um – ohne sofort auf stigmatisierende Problemlagen zu stoßen – Kontakt mit Menschen zu knüpfen und einer Frohbotschaft der Befreiung Raum zu geben.
Kirche spielt sich nicht nur in Gebäuden ab, obwohl „heilige Orte“ wichtig sind für die Gemeinschaft.
Wesentlich ist ein sorgfältiger Umgang mit (kirchlichen) Symbolen und ein Kirchenraumverständnis, das nicht primär auf Sonntagsgottesdienst ausgerichtet ist, sondern auf die sozialen Bedürfnisse und Wünsche der Personen, die andocken (wollen).
Auch die Diözese Linz denkt die Themen von Manchester weiter. Sie hat ein Handlungsfeld „diakonische Pastoral“ installiert und setzt in ihren Leitlinien auf eine hinausgehende Kirche, eine Kirche mitten im Leben.
(SRR)