Solidarisch mit den Handelsangestellten
In Zeiten extremer Teuerung sei das "eine Frage der Gerechtigkeit", betonte Anna Wall-Strasser, Vorsitzende der KABÖ, in einer Aussendung am Mittwoch. "Der überwiegende Teil der Handelsangestellten sind Frauen, mehr als ein Drittel davon arbeiten Teilzeit. Es ist ein hartes Ringen um eine angemessene Lohnerhöhung für die 430.000 Beschäftigten im Handel", so Wall-Strasser.
Die KABÖ-Vorsitzende wies darauf hin, dass die im Vergleich zu anderen Branchen ohnehin niedrigen Löhne der Handelsangestellten seit sieben Jahren im Verhältnis zu den Lebenshaltungskosten um mehr als sechs Prozent gesunken seien, wie das gewerkschaftsnahe Momentum Institut Mitte November bekannt gab.
Philipp Kuhlmann, stellvertretender Vorsitzender der KABÖ, selbst Betriebsrat in einem Handelsunternehmen und als Mitglied des Bundesausschusses Handel der GPA bei den Verhandlungen dabei, ergänzte: "Wir können ein Angebot unter der rollierenden Inflation nicht akzeptieren. Die Menschen im Handel leisten nicht nur rund um Weihnachten Großartiges. Wie wichtig ihre Arbeit ist, wurde in Coronazeiten sehr deutlich sichtbar. Und sie haben genug von schönen Reden, wenn sie nicht mehr wissen, wie sie finanziell über die Runden kommen."
Trotz mancherorts hohem Druck seitens der Geschäftsleitungen wurde nun punktuell die Arbeit niedergelegt. "Streik ist ein auch in der katholischen Soziallehre anerkanntes Mittel, um berechtigte Forderungen durchzusetzen", so Kuhlmann.
Am Donnerstag stehen die nächsten Verhandlungen an. Kuhlmann: "Unsere Beschäftigten wissen, worum es geht, sie brauchen nachhaltig faire Löhne für sich und ihre Familien. Dafür werden sie kämpfen."