KAB-Betriebsbesuch bei der Linz AG
Gemeinsam machten wir eine Führung durch die Reststoffaufbereitungsanlage (RABA) und das Altstoffsammelzentrum (ASZ) in der Nebingerstraße in Linz. Anschließend saßen wir noch zu einem Austausch und einer kleinen Jause im Treffpunkt mensch & arbeit Standort voestalpine zusammen.
Zu Beginn bekamen wir in der RABA mit einer Präsentation und einem Video einen Einblick, wie aus dem gesammelten Restmüll durch Zerkleinerung und Sortierung ein Grundstoff für die Verbrennung im Fernheizkraftwerk geschaffen wird. Ca. 150 Tonnen Restmüll fallen allein in Linz täglich an. Mit Schiffen, LKW und Bahn kommt auch österreichweiter Abfall z.B. aus Tirol zur Verbrennung nach Linz, sodass täglich ca. 1000 Tonnen aufbereitet werden und dann gemeinsam mit Klärschlamm zu Strom und Wärme umgewandelt wird. Ganz wichtig sind dabei die Filteranlagen, die dafür sorgen, dass keine Schadstoffe in den Rauchgasen enthalten sind.
Über Förderbänder und unterschiedliche Methoden (z.B. Magnete und Druckluft) wird so gut wie möglich noch Eisen, Aluminium und Plastikfolien getrennt, damit diese besser verwertet werden können. Erstaunt waren wir insgesamt darüber, dass trotz der doch schon fortgeschrittenen Trennung von Müll noch so viel an Restmüll anfällt, der der thermischen Verwertung zugeführt werden muss.
In der anschließenden Führung durch das ASZ bekamen wir einen Einblick, wie wichtig eine möglichst sortenreine Trennung des Abfalls ist, da dadurch erst eine Basis für Wieder- bzw. Weiterverwendung der Rohstoffe gegeben ist. Plastik bzw. PVC als Granulat für die Kunststoffindustrie, Speiseöl als Grundlage für Biodiesel, Altpapier, Elektrogeräte …
Von besonderer Wichtigkeit ist die richtige Entsorgung von Batterien, da diese regelmäßig zu Bränden in der RABA führen.
Dass eine korrekte Trennung des Abfalls nicht wirklich immer einfach ist, stellen wir allein schon daran fest, dass es je nach Bezirk unterschiedliche Systeme gibt. Neue gesetzliche Regelungen schaffen zusätzlich immer wieder Herausforderungen (z.B. das für 2025 geplante Pfandsystem auf PVC und Aludosen). Die Mitarbeiter:innen der ASZs geben aber kompetent Auskunft und unterstützen auch bei der Trennung.
Um die aktuellen Regelungen an die Bürger:innen zu bringen, setzt die Linz AG auf verschiedene Informationskampagnen und auf eigene Workshops an Schulen.
Alleine an den vielen Fragen der Teilnehmer:innen an unserer Führungen wurde klar, welche Schwierigkeiten sich selbst für reflektierte und bewusst konsumierende Menschen bei der Mülltrennung ergeben.
Beim anschließenden gemütlichen Zusammenkommen und der kleinen Jause im Treffpunkt mensch & arbeit Standort voestalpine hatten wir noch die Gelegenheit zur Nachbesprechung und für Informationen zu den Aktivitäten der KAB.
Ich denke, es ist uns durch den Nachmittag einmal mehr klar geworden, dass wir mit unserem Wohlstand und dem damit verbundenen Konsum zumindest auch dafür eine Verantwortung haben, dass der daraus resultierende Abfall möglichst ressourcenschonend wieder- bzw. weiterverarbeitet wird.
Heinz Mittermayr