Care-Rundgang am Linzer Froschberg
Bei diesem zweiten Rundgang führte die Route durch einen anderen Stadtteil als im März, doch es zeigte sich, dass auch am Froschberg die gleiche große Bandbreite an Care-Arbeit anzutreffen ist wie in der Innenstadt. Bei allen Stationen – bei der Kinder- wie Altenbetreuung, in der Schule wie in der Arbeitswelt, im Gesundheitswesen oder in konsumfreien Natur- und Begegnungsräumen – wurde thematisiert, wieviel "care" – sorgen, kümmern, pflegen ... in all diesen Bereichen steckt und zu einem hohen Prozentsatz von Frauen geleistet wird.
Manches davon ist berufliche Care-Arbeit und wird bezahlt, wenn oft auch schlecht. Noch viel mehr ist allerdings unbezahlt und geschieht ungesehen und unbedankt. Vor allen auf diese Arbeit den Blick zu lenken und den Teilnehmerinnen bewusst zu machen, wieviel sie in ihrem Leben bereits an Sorge- und Fürsorgearbeit geleistet haben, ist eines der Ziele des Rundgangs. Weiße und rote Bohnen dienen hierfür als Symbole.
Ein weiteres Ziel besteht im Bewusstmachen von gesellschaftlichen Zusammenhängen und politischen wie wirtschaftlichen Abhängigkeiten. Das verdeutlichen die mitgetragenen Forderungstafeln.
Um in Zukunft als Mensch und als Gemeinschaft ein gutes "umsorgtes" Leben zu haben, ist an vielen – auch großen – Rädern zu drehen! Es braucht eine Aufwertung von Care-Arbeit und eine Ausrichtung unseres Lebens und Wirtschaftens am CARE-Prinzip – für diesen Paradigmenwechsel setzen sich sowohl KAB wie kfb ein!
Elisabeth Zarzer