KAB-Bergtage – „Dem Leben auf der Spur“
Heuer begann unser gemeinsamer Anstieg vom einladenden Etrachsee weg, rund 300 hm hinauf zur Schober Hütte, 15 Menschen, zeitweilig im Gänsemarsch, Schritt für Schritt. Ein Genuss, die Anstrengung hier im kühlen, feuchten Wald. Die Hitze in den Niederungen ist bald vergessen. Die Schober Hütte liegt gut eingebettet neben einem sehr flott dahinplätschernden Gebirgsbach. Hier scheint das Wasser nicht knapp zu sein.
Nach dem Abendessen werden wir untereinander im Austausch vertrauter: Wie bin ich da? Wofür kann ich im letzten Jahr dankbar sein? Mit Spiel und entspanntem Plaudern klingt der Abend aus.
Die nächsten zwei Tage sind wir unterwegs – gestärkt mit Morgenimpulsen zu Dankbarkeit als Quelle, Innehalten, Chronos – Kairos und mit Glücksbohnen (von Hedi, Gertrude und Heinz vorbereitet, Gerhard ist aus gesundheitlichen Gründen zuhause geblieben).
Die Wanderungen zum Rupprechtseck (2591 m) und Bauleiteck (2424 m) sind schön und herausfordernd. Es tut gut, auf sich schauen zu können und mit Gleichgesinnten auf halber Höhe bei Seen (Sauofenseen und Wildenkarseen) Halt zu machen, zu genießen, im kühlen Wasser zu baden und erfrischt zurückzukehren. Die Fitteren steigen weiter, manchmal über Schneefelder, den Gipfeln zu und kehren gefordert und zufrieden zurück.
Das Wetter meint es gut mit uns – Sonne, Wolken, nachts und morgens Kühle, Gewitterregen erst als die Gruppe zurückkehrt und nahe der Hütte ist.
Die drei Hüttenwirtinnen auf der Schober Hütte versorgen uns gut mit Essen und Trinken. Sie haben viel zu tun, denn die Schober Hütte ist gut frequentiert.
Hüttenleben und Berggehen ermöglichen wesentliche Erfahrungen: Genügsamkeit, ich komme mit weniger Sachen aus, Gemeinschaft tut gut auf dem Weg, die Natur ist ein Geschenk und führt uns zu Dankbarkeit.
Dazu Gedanken von P. David Steindl-Rast:
Dankbarkeit setzt voraus, dass wir zum Geben-und-Nehmen des Lebens ein bedingungsloses „Ja“ sagen. Letztendlich ist alles im Leben ein Geschenk, und die passende Antwort darauf ist DANKE.
Dankbarkeit als Quelle
Dankbarkeit als positive Lebenseinstellung
Dankbarkeit ist die Tür zur Freude
Dankbarkeit lässt Gelassenheit wachsen
Dankbarkeit lässt innere Ruhe gedeihen
Dankbarkeit gibt Energie
Dankbarkeit macht uns lebendiger
Dankbarkeit zaubert ein Lächeln ins Gesicht
Dankbarkeit nährt Geduld
Dankbarkeit führt zu Achtsamkeit
Dankbarkeit als Grundhaltung trägt in schweren Zeiten, in Lebensbrüchen, Lebens-Ab-Schnitten
Dankbarkeit verbindet uns mit allem Lebendigen (Menschen, Natur, Schöpfung)
Dankbarkeit nährt, festigt das Gefühl des Zusammengehörens, der Verbundenheit
Dankbarkeit lässt uns genügsamer leben
Dankbarkeit motiviert uns zu Engagement für Menschen und Natur (Schöpfung)
Herzlich möchte ich mich bei Heinz und Thomas bedanken für die Organisation der Bergtage. Ich bin gerne dabei gewesen. Danke, dass ich heuer bei den Morgenimpulsen mitgestalten durfte. Die Bohnen zur Erinnerung trage ich mit mir.
Endgültiger Abschied tut weh. Heinz musste seinen Vater in der Nacht nach der Rückkehr von den Bergtagen verabschieden. Gut, dass du dies noch im Kreise deiner Familie tun konntest.
Gertrude Klaus