Treffpunkt mensch & arbeit Steyr – ein Einblick in die Arbeit der Kolleg:innen
Blickt man vom Panoramalift am Tabor hinunter auf die Stadt, dominieren nicht nur die schönen Bürgerhäuser der Altstadt und das Schloss Lamberg, sondern auch die Schornsteine der ehemaligen Steyrwerke. In den 1990er Jahren war dies der wichtigste Arbeitgeber der Region und man war stolz, wenn man im „Werk“ arbeiten konnte und gut verdiente. Inzwischen wurden die Steyrwerke verkauft und große internationale Konzerne, wie BMW, SKF, ZF Friedrichshafen … siedelten sich an.
Nach wie vor sind diese Betriebe wichtige Arbeitgeber und Steyr ist für die Region ein bedeutender Produktionsstandort. Die frühe Prägung der Stadt durch die Eisenverarbeitung und der Ansiedlung vieler Arbeiter:innen hatte auch Einfluss auf die Beziehung von Kirche und den hier lebenden und arbeiteten Menschen.
Den Treffpunkt mensch & arbeit Steyr gibt es seit 1974 und er befindet sich mitten im Zentrum der Stadt. Diese zentrale Lage passt gut zum Leitgedanken unseres Arbeitens: „Nah bei den Menschen und wirksam in der Gesellschaft“. Um diese Nähe zu den Menschen bemühen wir uns, mit Blick auf Erwachsene und Jugendliche, im ehren- und hauptamtlichen Team. Wir planen mit unseren kirchlichen und nichtkirchlichen Kooperationspartner:innen Aktionen zu verschiedenen gesellschaftspolitischen Themen und besuchen Mitarbeiter:innen an ihrem Arbeitsplatz.
Neben den Großkonzernen, den kleinen und mittelständischen Betrieben, ist Steyr eine Stadt, in der Menschen in unterschiedlichsten Sozialeinrichtungen arbeiten. Auch diese Arbeitnehmer:innen nehmen wir als Treffpunkt mensch & arbeit in den Blick. Am „Tag der Pflege“ – 12. Mai – trafen wir Fachkräfte der mobilen Dienste und rund um den „Tag der menschenwürdigen Arbeit“ – 7. Oktober – wurden wir von den Teams des „Verein Wohnen Steyr“ eingeladen.
Bei diesen und anderen Besuchen nehmen wir uns Zeit zum Zuhören und Nachfragen. Wie geht es den Menschen in der Arbeit? Was gibt ihnen Kraft für die manchmal herausfordernden Situationen und Arbeitsbedingungen? Was freut und stärkt sie? ... Wenn wir so miteinander ins Gespräch kommen und dadurch eine Ahnung von dem erhalten, was die Menschen bewegt, können wir authentisch für ihre geleistete Arbeit DANKE sagen. Im Anschluss an diese Besuche nehmen wir uns im Team Zeit, um unsere Erfahrungen und Eindrücke bei einer Tasse Kaffee zu besprechen. Diese kurze Reflexion ist uns wichtig, um den Besuch gut abschließen zu können und um die Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen aktiv zu gestalten.
Kooperation, Vernetzung und „Brücken bauen“, hin zu nichtkirchlichen Einrichtungen, sind für uns wesentliche Inhalte unserer Arbeit. So entstehen nicht nur Veranstaltungen mit dem österreichischen Gewerkschaftsbund, mit dem Museum Arbeitswelt oder anderen Organisationen, sondern wertvoll sind vor allem die Begegnungen im Rahmen der Planungszeit. Wie nehmen wir einander wahr? Wie sprechen wir – manchmal mit unterschiedlicher Sprache – über sehr ähnliche Werthaltungen und Inhalte? Wie zeigt sich „Kirche“ in der Gesellschaft und wie kann sie heute in Steyr wirksam handeln?
Dafür möchten wir auch in Zukunft Verantwortung übernehmen und als Treffpunkt mensch & arbeit Steyr „nah bei den Menschen und wirksam in der Gesellschaft“ begleitend, aktivistisch, hörend und handelnd mitarbeiten.
Ulrike Hammerl, Treffpunktleiterin
*) Derzeit im ehrenamtlichen Treffpunktteam (stehend v.l.n.r.)
- Christian Mühlberger
- Renate Krahwinkler
- Elisabeth Stöcher
- Thomas Grillitsch
- Waltraud Wührer
- Maria Farthofer
- Barbara Bichler (nicht am Bild)
- Berthold Pree (nicht am Bild)
Einblicke in das aktuelle Geschehen gibt auch unserere Facebook-Seite:
https://www.facebook.com/Betriebsseelsorge.Steyr