Wann ist genug genug?
Wir Menschen vergleichen gern. Warum soll mein Maß voll sein, wenn in das des Nachbarn noch immer etwas zu passen scheint?
Das beginnt beim Essen und Trinken und endet beim Verdienst. Es beginnt bei den Spielsachen im Kinderzimmer und endet beim Kauf des Totensarges. Immer noch mehr, immer noch schöner, immer teurer.
Es ist eine schwere, aber lohnende Aufgabe, sich mit seinem eigenen Maß zu bescheiden. Wer damit beginnt, wird merken, wie groß das Gefäß noch immer ist, in das Leben gefüllt zu werden vermag. Denn Leben ist mehr als Lebensdinge wie Geld, Besitz und Reichtum. Leben, das sind Erfahrungen, Leben, das sind Erlebnisse mit Menschen, Leben, das ist der Blick für die Natur, das Ohr für die Musik und vieles andere mehr, das es nicht zu kaufen gibt. Nicht um alles Geld auf dieser Welt.
Genug ist dann genug, wenn ich mehr Dinge um mich angehäuft habe, als ich zum Leben wirklich brauche.
Bert Brandstetter
Dieser Text stammt aus der Juli-Ausgabe von INFORMATION-DISKUSSION. Weitere Texte zum Thema siehe:
Information-Diskussion Juli 2013