Tag der Arbeit: 1. Mai
1889 beschloss der Pariser Internationale Sozialistenkongress, die Arbeiter der ganzen Welt aufzurufen, am 1. Mai eines jeden Jahres für die Einführung des Achtstundentages zu demonstrieren. Der 1. Mai war gewählt worden, weil der Kongress der American Federation of Labor im Dezember 1888 in Saint Louis in den Vereinigten Staaten eine ähnliche Manifestation für diesen Tag beschlossen hatte.
Der 1. Mai hatte aber schon vorher Bedeutung erlangt. 1856 hatten die Bauarbeiter in Australien nach schwerem Kampf den Achtstundentag errungen und als Feiertag den 21. April gewählt.1886 kämpften die Holzarbeiter in San Franzisco um den Achtstundentag und beschlossen, am 1. Mai dafür zu demonstrieren. Schon im Herbst 1889 beschloss die Sozialistische Arbeiterpartei die Arbeiter der ganzen österreichischen Monarchie aufzurufen am 1. Mai 1890 die Arbeit ruhen zu lassen. In den meisten staatlichen Betrieben, gab man schließlich - unter großem Druck - dem Ersuchen der Arbeiterschaft statt, die Maifeier durch Arbeitsruhe zu begehen.
Im Mai 1891 erschien ein päpstliches Rundschreiben, das sich mit der Arbeiterfrage beschäftigte. 1893 fand in Österreich die erste Maifeier der christlichen Arbeiterschaft statt.
Seit 1919 ist der 1. Mai in Österreich ein gesetzlicher Feiertag. Während er auch nach dem 2. Weltkrieg in vielen Ländern ein Kampftag geblieben ist, entwickelte er sich in Österreich immer mehr zum Feiertag. Ein Feiertag, bei dem heute nicht mehr die Tradition im Vordergrund steht, sondern der arbeitsfreie Tag.
Kaum jemand der TeilnehmerInnen beim Maibaum Aufstellen denkt an die Opfer, die Millionen Arbeiter und Arbeiterinnen für diesen freien Tag und die damit verknüpften Forderungen (Achtstundentag) gebracht haben.