Wenn die Arbeitswelt aus den Fugen gerät
Selbst in bisher gut gehenden Betrieben ist die Arbeitswelt aus den Fugen geraten: Stammbelegschaften werden in Urlaub geschickt, Kurzarbeit wird angeordnet, LeasingarbeiterInnen “sind weg“ – ja, wohin denn?? Die Arbeitslosigkeit steigt rasant an und damit auch die Verunsicherung aller.
Kurzarbeit heißt auf jeden Fall um zumindest 10% weniger Lohn, Arbeitslosigkeit bedeutet, nur 55% vom letzten Nettoeinkommen zur Verfügung zu haben. So weiterleben wie bisher kann man damit jedenfalls nicht.
Und keiner kann sagen, was nach dem Urlaub, nach der Kurzarbeit kommt. Niemand schließt Kündigungen aus … auch jene, die im mittleren Management für Personalfragen zuständig sind, können und dürfen keine genaueren Auskünfte geben.
Es gibt auch Betriebe, die unter dem Vorzeichen der Wirtschaftskrise die Gelegenheit nützen, um Leute zu kündigen, die älter und daher teurer sind, die häufiger krank oder vielleicht unbequem sind. Damit steigt der Druck in den Betrieben, das Misstrauen, die Unsicherheit.
In den Treffpunkten mensch & arbeit der Betriebsseelsorge OÖ gibt es Menschen, die um die Situation in der Arbeitswelt Bescheid wissen. BetriebsseelsorgerInnen können zuhören, ermutigen und Hilfestellung geben, um der Situation gut Stand zu halten und einen gangbaren Weg zu finden. Darüber hinaus engagieren sich Betriebsseelsorge und KAB für eine solidarische Sozial- und Wirtschaftsordnung, eine Verbesserung der sozialen Absicherung und für GUTE ARBEIT für alle.
Die weltweite Krise muss Anlass sein zum Umdenken und Umkehren: statt des Kapitals muss der Mensch im Mittelpunkt des Wirtschaftens stehen! (aws)
Artikel in der KirchenZeitung der Diözese Linz zum Thema Kurzarbeit und Leiharbeit "Eine sinnvolle Maßnahme".
Stand der Kurzarbeit 2009
• Derzeit (1.2.) sind 22.411 ArbeitnehmerInnen in 113 Betrieben betroffen.
• Im Februar kommen noch 1.604 ArbeitnehmerInnen in 11 Betrieben dazu.
• Weitere 5.872 ArbeitnehmerInnen in 22 Betrieben werden aus derzeitiger
Sicht voraussichtlich noch dazukommen.
(Q: bmask.gv.at)