Betriebsseelsorge Oberes Mühlviertel trauert um Dominik Höglinger
Dominik begann während der Kaplanjahre in Haslach sein leidenschaftliches Engagement für und mit jungen Arbeiterinnen und Arbeitern. Das starke gesellschaftspolitische Engagement der KAJ war für Dominik eine große Herausforderung. Der Kontakt mit Priesterkollegen in der diözesanen Arbeiterpastoral motivierte Dominik zum Aufbau der Betriebsseelsorge im Oberen Mühlviertel ab 1974. Zunächst widmete er sich den Bediensteten des Stiftes Schlägl und gründete mehrere Gruppen mit Fabrikarbeiterinnen. Im Bereich der KAJ kümmerte sich Dominik besonders um Jugendliche, die es schwer im Leben hatten.
Um die Realität der Arbeitswelt besser kennen zu lernen und um den Arbeitern noch näher zu sein, leistete er mehrmals Betriebseinsätze in regionalen Betrieben. Durch den Besuch der Gewerkschaftsschule vertiefte er nochmals seine Beziehung zur Interessensvertretung der Arbeiterinnen und Arbeiter. Für ihre Rechte war er stets Anwalt in der Öffentlichkeit und in kirchlichen Gremien.
Dominik engagierte sich beim Aufbau von Gruppen und Netzwerken und organisierte richtungsweisende sozialpolitische Veranstaltungen im Bezirk. In seiner Tätigkeit zeigte er keinerlei Berührungsängste mit kirchlich fernstehenden Personen und Organisationen und gewann damit ihr Vertrauen. Neben intensiven Beziehungen zu Menschen und Betriebsseelsorge-Runden engagierte er sich auch in Vereinen, so stellte er im Verein ALOM über zehn Jahre den Obmann. Während dieser Zeit entwickelten sich bedeutende Projekte wie die Böhmerwald-Werkstatt, die Manufaktur, das Frauentrainingszentrum und diverse Stiftungen. Dominik war einer, der auch große finanzielle Risiken einging, wenn konkrete Hilfe für Arbeitslose nötig war.
Dominik war neben seiner Betriebsseelsorgetätigkeit auch in Pfarren und Seelsorgestellen tätig; er war ein Priester dem es gelang, die Liturgie lebensnah und ansprechend zu gestalten.
Durch die Anstellung von Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten sicherte Dominik die Betriebsseelsorge für die Zukunft. Er war ein engagierter Teamarbeiter der es verstand, haupt- und ehrenamtliche Kolleginnen und Kollegen zu motivieren und in ihrem Engagement zu stärken. In seiner ganzen Ernsthaftigkeit war er ein Mensch, der auch herzhaft lachen konnte und gut und gerne sang. Auch nach dem beruflichen Umstieg in die Krankenhausseelsorge 1999 blieb er der Betriebsseelsorge unterstützend verbunden.
Bei der Veranstaltung „Wie im Himmel so auf Erden“ am 30. September 2008 mit Altbischof Maximilian Aichern ergriff Dominik in unserem Kreis zum letzten Mal öffentlich das Wort und stellte fest:
„Diese Welt bietet genug zum Leben für alle, aber nicht genug für die Gier von einigen wenigen“.
Wir wollen das beispielhafte soziale Engagement von Dominik in ehrender Erinnerung behalten.
In Trauer und Dankbarkeit
Das Team der Betriebsseelsorge Ob. Mühlviertel Betriebsseelsorge Oberösterreich
Gebetet wird für Dominik am Mittwoch, 5. November 19.30 Uhr in der Schlosskapelle Götzendorf und Donnerstag, 6. November 19.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche Rohrbach.
Das Requiem ist am Freitag, 7. November 14.00 Uhr in der Stadtpfarrkirche Rohrbach, anschließend begleiten wir Dominik auf den Friedhof der Pfarre Rohrbach.