Marsch für Gerechtigkeit in Vöcklabruck
In beeindruckender Weise nahmen ca. 400 Personen diese Möglichkeit wahr, gemeinsam ein deutliches, demokratisches, öffentliches Zeichen zu setzen für Gerechtigkeit und sozialen Zusammenhalt. Es ist genug für alle da – so lautete die zentrale Losung.
„Es kann nicht hingenommen werden, dass es einerseits Rekordarbeitslosigkeit und drohende neue Massensteuern gibt, während zugleich im Jahr der Krise die Zahl der Millionäre in Österreich um knapp 10 % steigt“, meinte Bert Hurch-Idl, Sprecher des Armutsnetzwerkes.
In kreativer, bunter und beeindruckender Weise wurde dies an 5 Stationen verdeutlicht.
Beim Start wurden die Teilnehmenden mit kulinarischen Köstlichkeiten aus der Küche von Migrantinnen verköstigt.
Claudia Buschberger, Flüchtlingsbetreuerin bei der Volkshilfe, forderte: „AsylwerberInnen sollen Arbeiten dürfen. Denn Flucht ist kein Verbrechen.“
Mit einer übermannsgroßen Armutsfalle wies Gerhard Störinger, Regionalvorsitzender des ÖGB, auf die Falle Arbeitslosigkeit hin: „Wir brauchen ein faire Aufteilung der Arbeit auf alle durch Abbau von Überstunden, Arbeitszeitverkürzung sowie existenzsichernde Mindestlöhne.“
Elisabeth Wirleitner vom Weltladen veranschaulichte am Kreisverkehr auf der Dörfelbrücke beeindruckend die weltweite Schieflage in der ungerechten Verteilung der Vermögen.
Begleitet wurde der Marsch von einer fünfköpfigen Bläsergruppe „girls brass“, einem Bankenhilfspaket, riesigen Luftballons als Finanzblasen und vielen weiteren kreativen Beiträgen.
Bei einem versinnbildlichten Verteilungskuchen mitten am Stadtplatz zwischen Banken und Burgstall betonte Heidi Hurch-Idl von der Attac-Regionalgruppe: „Es reicht uns dieser unverschämte Reichtum in den Händen ganz weniger. Es reicht für alle, wenn Vermögen und Gewinne gerecht und stärker besteuert werden!“
Und Sr. Christiane von den Franziskanerinnen attestierte: „Dass es Armut gibt im reichen Österreich ist ein Skandal!“
Der Schauspieler Franz Froschauer rief dem Publikum unter Applaus zu: „Wer lebt steht auf und geht!“
Mit einem Fest der Ermutigung und Bestärkung fand der Marsch seinen krönenden Abschluss in der Hatschekstiftung. Das Ensemble Mira, die Roithamer Buschbuam Combo, Thomas Malirsch sowie James Hornsby mit Freunden bezauberten mit stimmungsvoller Musik.
„An uns liegt es wachsam zu sein und eine Neuregulierung des internationalen Finanzmarktes einzufordern“, meinte Hans Übleis vom Sozialzentrum Vöcklabruck. Frederik Schmidsberger, Regionalsekretär des ÖBG, ergänzte: „Wir brauchen dringend gesellschaftliche und gesetzliche Regelungen und Rahmenbedingungen für Gerechtigkeit und sozialen Zusammenhalt.“
Bert Hurch-Idl bedankte sich bei allen TeilenehmerInnen und kündigte an, dass als nächster Schritt der Aufruf mit seinen Forderungen an die politischen Vertreter und Vertreterinnen Österreichs weiter getragen wird.
Die aufrufenden Organisationen verstehen diesen Marsch und die Aktivitäten rundum als wichtigen regionalen Beitrag zum europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung 2010.
Beteiligte Organisationen: Armutsnetzwerk Vöcklabruck, Attac, Caritas, Franziskanerinnen, den Gemeinden Schörfling und Vöcklabruck, pro mente, ÖGB, Servas, Sozialkreis der Kath. Pfarre Vöcklabruck, Sozialzentrum, Streetwork, Treffpunkt mensch&arbeit Vöcklabruck, Volkshilfe, Weltladen...