Ein Rettungsschirm für Frauenrechte!“

Im Anschluss an das Pressegespräch im Speakers Corner fand ein SMARTMOB unter  dem Motto „Wir spannen einen Rettungsschirm für Frauenrechte!“ statt.
Pünktlich um 12 Uhr spannten rund 100 Frauen Frauen ihre Regenschirme auf, um damit symbolisch einen Rettungsschirm für Frauenrechte darzustellen. 
 
Vor zwei Jahren, 2010, gründete sich das „Bündnis 8. März“. Frauen aus vielen politischen Richtungen, aus der Katholischen Kirche, dem ÖGB, der Arbeiterkammer, der ÖH und von zahlreichen Fraueninitiativen bzw. -beratungseinrichtungen in OÖ haben sich zu einem Frauenbündnis zusammengeschlossen, um vor dem Hintergrund der Finanzkrise dagegen aufzutreten, dass „die Krise nicht dazu führt, dass sich die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern noch verschärfen!“
 
„Mittlerweile zeigen sich die dramatischen Auswirkungen der Finanzmarktkrise in ganz Europa. Die geplatzten Spekulationen der deregulierten Finanzmärkte haben Europa über zwei Billionen Euro gekostet. Die öffentlichen Haushalte haben sich zur Rettung der Banken verschuldet und mit Konjunkturpaketen Europa vor Massenarbeitslosigkeit und Massenarmut gerettet. Nun wird die Verschuldung der Staaten genutzt, um zu massiven Sparprogrammen aufzurufen. Einschnitte im Sozialbereich treffen Frauen ganz besonders. Frauenrechte stehen für Sparprogramme nicht zur Verfügung“,  machen die Vertreterinnen des Frauenbündnis klar.
 
„Die Krise trifft Frauen anders, sie darf nicht dazu führen, dass sich die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern noch verschärfen. Die Politik muss entsprechend darauf reagieren. Die Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern muss auf die politische Tagesordnung. Unser Bündnis wird das breit zum Thema machen und fordert alle EntscheidungsträgerInnen zum Handeln auf. Wir fordern Gerechtigkeit und Chancengleichheit – für Frauen und Männer“, das war unser Aufruf zur Gründung des „Bündnis 8. März“. Wir haben uns zusammengetan, um gerade vor dem Hintergrund der Krise gemeinsam für eine solidarische Frauenpolitik in den Vordergrund zu treten, so Nationalrätin Sonja Ablinger, Vorsitzende der SPÖ Frauen Oberösterreich.
 
Das Bündnis hat sich vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise gegründet und davor gewarnt, das der Wirtschaftseinbruch Frauen zwar verzögert, aber dann schneller und direkter in die Armut führt. Im Vergleich zum Februar 2011 ist die Arbeitslosigkeit bei Frauen um 2,1%, die der Männer um 4,5% angestiegen (jeweils inklusive SchulungsteilnehmerInnen). Besonders augenfällig ist der stetige älterer Arbeitsloser.
 
„Es ist dringend notwendig, dass Konsolidierungspakete bei der Ungleichverteilung ansetzen. Die Gefahr ist groß, dass Frauen durch Einschnitte im Sozialbereich die Hauptfolgen der Konsolidierung tragen müssen“, betont LAbg. Maria Buchmayr, Vorsitzende der Grünen Frauen OÖ.
 
„Insgesamt sind wesentlich mehr Menschen arbeitslos als zu Beginn der Krise. Ganz besonders betroffen sind Frauen über 50 Jahre“, erläutert Christine Lengauer, AK-Vizepräsidentin und ÖGB-Frauenvorsitzende Oberösterreich.
 
„In den letzten Jahren sind die Ansuchen an den Sozialfonds der Katholischen Frauenbewegung, aus dem Frauen in Notsituationen eine einmalige Unterstützung bekommen können, um mehr als ein Drittel gestiegen. Das zeigt sehr deutlich, wie existentiell Frauen von der derzeitigen wirtschaftlichen Situation, gerade im unteren Einkommensbereich betroffen sind“, so Erika Kirchweger, Vorsitzende der katholischen Frauen Oberösterreich.
 
 „Auch in der Beratung merken wir die Krisenauswirkungen. Es wird schwieriger, Frauen auf Arbeitsplätze zu vermitteln. nsgesamt steigt der Unterstützungsbedarf für Frauen merkbar an“, so Ursula Kolar-Hofstätter, stellvertretend für die Frauenberatungseinrichtungen.
 
Sabrina Seyrl, vom ÖH-Frauenreferat stellt fest: „Wir spannen einen Rettungsschirm für Frauenrechte, denn wir müssen die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern abbauen, nicht vergrößern.