3. März: Internationaler Tag des freien Sonntags
Am 3. März findet der Internationale Tag des freien Sonntags statt. Der Zugang zu gemeinsamen freien Zeiten und damit zu Zeitwohlstand und Lebensqualität ist in Europa höchst ungleich verteilt. Darauf macht die Europäische Sonntagsallianz (European Sunday Alliance) gemeinsam mit nationalen Allianzen und Initiativen für den freien Sonntag aufmerksam. „Österreich, wo der freie Sonntag für die meisten Menschen eine Selbstverständlichkeit ist, gilt in Sachen Sonntagsruhe in Europa als Vorbild“, so der Sprecher der Allianz für den freien Sonntag Österreich, Bischof Ludwig Schwarz. „Gemeinsam mit den Allianzen in Europa engagieren wir uns dafür, dass immer mehr Menschen in den Genuss des freien Sonntags kommen. Ich erinnere daran, dass in Polen bereits 14 arbeitsfreie Sonntage im Handel erkämpft werden konnten.“
Aktionen in Europa
An zahlreichen Orten in Europa finden im Umfeld des 3. März Aktionen für den arbeitsfreien Sonntag und damit für Zeitwohlstand und Lebensqualität statt. Deutschlandweit sind zahlreiche „Ruhe-Mobs“ an öffentlichen Plätzen geplant. Die Polnische Allianz für den freien Sonntag hielt am 25.2. an der Kardinal Wyszynski Universität in Warschau eine hochrangig besetzte Konferenz mit kirchlichen Würdenträgern und der Spitze der Gewerkschaft Solidarnosc (Commerce) ab. An dieser Konferenz hielt auch der Sprecher der Allianz für den freien Sonntag Österreich Franz Georg Brantner ein Statement über die österreichische Situation zum freien Sonntag. Die European Sunday Alliance wird auf ihrer Website www.europeansundayalliance.eu über die Aktivitäten berichten.
Nebenrechte des Handels neu regeln
Immer mehr Lebensmittelhandelsbetriebe geben sich an Sonntagen als Gastronomiebetriebe aus und brechen die Sonntagsruhe, analysiert die Allianz für den freien Sonntag Österreich die aktuellen Entwicklungen.
Anlässlich des Internationalen Tags des freien Sonntags fordert die Sonntagsallianz daher eine klare Unterscheidung zwischen Handel und Gastronomie. Diesbezüglich werde die Sonntagsallianz in der nächsten Zeit die Positionierung der im Parlament vertretenen Parteien einholen, und diese ihren Mitgliedsorganisationen und einer breiten Öffentlichkeit kommunizieren, so Franz Georg Brantner, Sprecher der Allianz für den freien Sonntag Österreich.
Um einerseits unlauterem Wettbewerb vorzubeugen und um andererseits Sonntagsarbeit für Handelsangestellte nicht durch die Hintertür einzuführen, muss der Gesetzgeber klar definieren, welche Nebenrechte der Handel haben soll und was unter Gastronomie fällt. „Niemand kann verstehen, warum Handelsketten, die nicht den Charakter eines Gastgewerbe-Betriebes haben, plötzlich Gastronomiebetriebe sein sollen, in denen die MitarbeiterInnen auch am Sonntag arbeiten müssen“ bemängelt Sonntagsallianz-Vertreter Brantner die Unklarheit im Gesetz.
Die Allianz für den freien Sonntag verlangt außerdem einen erhöhten Strafrahmen, damit dort, wo Gesetze übertreten werden, entsprechend sanktioniert werden kann, so Brantner.
Der Verfassungsgerichtshof hat in seinem Urteil von 2012 klar die Bedeutung der Wochenendruhe als sozialpolitische Maßnahme hervorgehoben, so Brantner abschließend: „Wir pochen darauf, dass der Gesetzgeber Hintertüren schließt.“
Der Allianz für den freien Sonntag Österreich, die sich für Zeitwohlstand und Lebensqualität durch gemeinsame freie Zeiten engagiert, gehören über 50 Organisationen an: Gewerkschaften, Kirchen, Freizeit-, Kinder- und Jugendorganisationen sowie zivilgesellschaftliche Vereine.
Allianz für den freien Sonntag Österreich
Schottenring 35/DG, 1010 Wien
sonntag@ksoe.at
www.freiersonntag.at
www.europeansundayalliance.eu