Politisches Gebet "Menschenwürde"
Erste geplante Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus waren bereits angekündigt, dennoch entschloss sich das KAB-Vorbereitungsteam zur Durchführung des Gebetes. Es ist wichtig, auf menschliche Schicksale abseits von Corona nicht zu vergessen ...
Die Würde des Menschen in der Arbeitswelt war als Thema dieses Gebetes angekündigt. Doch aufgrund der aktuellen Nachrichten über die Situation flüchtender Menschen an den Grenzen zu und in Griechenland nahm die KAB die Würde dieser Menschen in das Gebet mit herein.
Menschenwürde steht in Frage, wenn in unsereren Arbeitswelten Menschen unter prekären Bedingungen ihr Brot verdienen müssen, aber auch, wenn am Rand der EU Menschenrechte mit Füßen getreten und nicht Fluchtursachen, sondern die Flüchtenden bekämpft werden. Maria Hasibeder las dazu die Stellungnahme der Katholischen Aktion OÖ vor und forderte einen entschlossenen Hilfseinsatz.
Im Anschluss an eine Textpassage aus Evangelii Gaudium 53 legten das Vorbereitungsteam und die TeilnehmerInnen verschiedene Beispiel prekärer Arbeits- und Lebensrealitäten in die Mitte und vor Gott. Dazu wurde jeweils eine Kerze entzündetet.
Ein Psalmtext, ein gemeinsamen Gebet, Lieder und ein Segen zum Schluss machten den Versammelten bewußt: Beten ist die ursprüngliche Form, sein Wort an Gott zu richten – ihn zu preisen, ihm zu klagen, ihn um etwas zu bitten. Beten – und anders, gewandelt aus dem Gebet hinausgehen, um im Alltags handlungsfähig zu sein.
Oder mit den Worten von Dorothee Sölle ausgedrückt: "… wer betet sagt nicht: So ist es und Amen. Er/Sie sagt: So ist es! Und so soll es nicht sein und das und das soll geändert werden!"
Elisabeth Zarzer