Beten - meditieren - pilgern - schweigen ... (Meine) Gelebte Spiritualität
Die Referentin spannte in ihren Impulsen den Bogen von der theoretischen Erklärung über die vielfältige Praxis in den verschiedenen Religionen bis hin zu ihren eigenen Prägungen auf dem Weg zur persönlich gelebten Spiritualität.
Egal, ob das Transzendente als Nichts, als das Allumfassende oder als (monotheistischer) Gott verstanden wird, die Sehnsucht nach Rückbindung und nach Sinn im Leben kennen Menschen jeder Religion. Auch bei säkularen Menschen gibt es die Vorstellung einer geistigen Verbindung zu etwas Höherem.
Die Formen, den eigenen Glauben zu leben und zum Ausdruck zu bringen, auch daraus Kraft zu schöpfen, sind vielfältig und veränderten sich im Laufe der Jahrhunderte/-tausende einer Religion auch immer wieder. Das Christentum kennt z. B. die Frömmigkeit und gelebte Praxis der Märtyrer, der Wüstenväter, der MystikerInnen des Mittelalters, prägender Ordensleute (Theresa von Avila, Ignatius von Loyola) und Theologen (Romano Guardini, Dorothee Sölle). Auch geschichtliche Ereignisse veränderten die Spiritualität - Taizé ist aus einer "Spiritualität nach Auschwitz" entstanden.
Ob Gebets- oder Besinnungsformen, Bewegung, Musik, Bibelbeschäftigung - durchgeführt mit einer gewissen Achtsamkeit, Hingabe und Bewusstheit - jede Form braucht Impulsgeber, Wegbegleiter, ein Einüben, ein Ausüben, muss ins Leben integriert werden.
Somit ist meine gelebte Spiritualität ein je individuell zu suchender und beschreitender Weg, der - in Toleranz für andere Formen - dennoch irgendwie "Communio" braucht und letztlich in der Einsicht zur Ruhe kommt, (von Gott) getragen und gehalten zu sein.
Elisabeth Zarzer