Kreuzweg in Wels: vom Gefängnis bis zur Kalvarienbergkirche
Wir starteten vor dem Gefängnis. Rudi Holzapfel, ehrenamtlicher Gefängnisseelsorger, berichtete vom Lebensalltag Gefangener. Hier wurde auf einem Balken eine Dornenkrone befestigt und zwei Nägel eingeschlagen. Die nächste Station war das AMS, wo wir, die Betriebsseelsorge, jene Menschen zitieren durften, die uns beim AMS-Stehcafe von ihrer Arbeitssuche erzählten. Wieder hatten die Mitfeierenden die Möglichkeit, zwei Nägel einzuschlagen und den Balken bis zur nächsten Station weiter zu tragen. Beim Sozialen Wohnservice erzählte der zuständige Sozialarbeiter von seiner Arbeit, diese Station wurde von der Pfarre St. Johannes übernommen.
In der Kalvarienbergstraße thematisierten wir die schwierigen Arbeitsbedingungen von Lehrlingen - die Berufsschullehrerein Sigi Schlagin erzählte, sie habe die Lehrlingen über ihr „Kreuz“ mit der Arbeit ein paar Zeilen schreiben lassen ... und aus ein paar Zeilen wurden einige Seiten.
Als nächste Station machten Gabriele Miglbauer und Sr. Margarte Sausag von der Krankhausseelsorge mit einer Übung spürbar, wie sich das Ausgeliefertsein im Krankenbett anfühlt.
Die entzündeten Lichter in der Kalvarienbergkirche, wo wir unseren Kreuzweg abschlossen, standen für den Mut zur Veränderung, für den Mut zur Solidarität mit Menschen in schwierigen Lebenslagen und mit Ausgegrenzten.
Brigitte Wimmer, Treffpunkt mensch & arbeit Wels