Frauentag 2025
… Ermutigung
Inspirierende Geschichten von Frauen erzählen, um aufmerksam zu machen, dass wir nicht allein sind mit unseren Ängsten, Sorgen und Hoffnungen und dass es auch jene gibt, die den Widrigkeiten unserer Zeit trotzen und eintreten für eine Verbesserung für Frauen sowie eine gerechtere Gesellschaft. Manche Frauen schaffen es sogar, wenn sie sich selbst in einer höchstpersönlichen Notlage befinden, diese Situation so zu nutzen, um für alle Frauen mehr Schutz zu fordern. Gisèle Pelicot ist eine solch mutige und resiliente Frau. Die Treffpunkte mensch & arbeit Braunau sowie Linz-Mitte gemeinsam mit der KAB widmeten jenen Frauen Veranstaltungen. In Braunau wurde zum Frühstück geladen und in Linz zu einer Abendveranstaltung. Weiters vorgestellt wurden die Sportlerin Selina Freitag, die für ihre Leistungen als Skispringerin mit Shampoo gewürdigt wurde und daraufhin die ungleiche Behandlung sowie Bezahlung von Frauen und Männern im Sport in den Medien zum Thema machte. Die amerikanische Pastorin Mariann Budde mit ihrer Bitte um Erbarmen an Trump, die Inderin Vandana Shiva, die eine eigene Saatgutbank installierte, um gegen die großen Firmen anzukommen sowie der isländische Frauenruhetag von 1975. In Braunau bereicherte die Musikerin Eva Putter mit ihren Liedern das Frühstück.
… Verbundenheit
Mittels Vernetzung und Austausch Verbundenheit unter Frauen herstellen: Auch das ist ein Ziel, das mit diesen Veranstaltungen verfolgt wurde. Im Treffpunkt Vöcklabruck im Speziellen beim Internationalen Frauenfest; ca. 150 Frauen mit und ohne Migrationshintergrund folgten der Einladung. Besucherinnen wurden in vielen verschiedenen Sprachen begrüßt und bekamen einerseits eine Bühne, um ihre Kultur zu zeigen und konnten andererseits traditionelle Tänze und Lieder anderer Kulturen kennenlernen. Im Stöckl in Rohrbach fand ein Frauenfrühstück statt, bei dem auch der Film „Die Bienenhüterin“ gezeigt wurde. Die aus dem Treffpunkt hervorgegangene Frauenkabarettgruppe die „Weltweiber“ rund um Margit Scherrer zeigten ihr Programm „zruck und fiari schaun!“ in der Arbeiterkammer. Am 11. April, 19:00 Uhr findet noch eine Buchpräsentation statt – „SICHTEN_Erzählungen von Frauen“. Dieses Buch ist aus einem früheren Projekt im Rahmen des Frauentages in Rohrbach entstanden.
… ins Gespräch kommen
In Nettingsdorf, Steyr, Wels und beim Treffpunkt Pflegepersonal suchte man das Gespräch über Aktionen im öffentlichen Raum oder beim Besuch einer Landespflegeeinrichtung, um dem mehrheitlich weiblichen Personal einen guten Arbeitstag am Weltfrauentag zu wünschen. In Steyr fand eine besondere Aktion im City Kino parallel zur Filmvorführung statt. Die „Wand des guten Zuspruchs“ lud Besucher:innen ein, einen positiven Text für eine Person auszuwählen, damit ein Foto zu machen und dieses dann zu versenden. In Ansfelden gibt es ein Bündnis „Frauentag für Ansfelderinnen“, dem auch der Treffpunkt mensch & arbeit Nettingsdorf angehört. Hier wurde ein Frauenfrühstück mit einem Vortrag von Anna Maria Dieplinger zur „Frauengesundheit“ gekoppelt. „Frauen sind keine kleinen Männer!“, ist eine klare Aussage zu dem Missstand, dass Medikamente, sogar Prothesen an Männern getestet und ihnen angepasst werden und Frauen diese dann genauso verschrieben bekommen sowie dass eher männliche Symptome beschrieben werden und daher bekannt sind und Frauen deswegen schlechtere Heilungschancen haben, wie z.B. bei einem Herzinfarkt.
… Fordern und Aufzeigen
Das Bündnis 8. März und Do it Yourself: Frauentag Linz organisierten eine Demonstration in Linz. Die KAB und die Frauenkommission der Diözese Linz sind Teil dieses Bündnisses und konnten viele kirchliche Frauen motivieren, mit auf die Straße zu gehen, um die Stimme zu erheben und füreinander einzustehen. Es wurde auch eine Petition zur Errichtung einer Gewaltambulanz in OÖ an LH Stelzer und LR Haberlander eingebracht. Am 5. März wurde dazu von SPÖ und Grünen ein Dringlichkeitsantrag im OÖ Landtag gestellt, jedoch mit einer Mehrheit von ÖVP und FPÖ abgelehnt. Es gibt seit 2024 ein Gewaltambulanzförderungsgesetz des Bundes, von dem bereits andere Bundesländer profitieren und eine Ambulanz errichtet haben.
Gewaltambulanzen in Österreich | MO | 10 03 2025 | 13:00 - oe1.ORF.at
Jetzt unterzeichnen: Errichtung einer Gewaltambulanz in Oberösterreich! | mein #aufstehn
Danke an das Jahoda-Bauer-Institut für das Zusammentragen folgender Informationen und Links:
Die FPÖ Linz äußerte in einer Anfrage an Frauenstadträtin Eva Schobesberger Irritation über die martialische Sprache der Frauentagsdemo ("feministischer Kampftag" / "Smash the Patriarchy"). Die ungewohnte Feinfühligkeit der sonst wenig zimperlichen Rechten wäre in der Debatte um Minderheitenrechte eine erfrischende Abwechslung ... genauere Einblicke, wie sich die FPÖ das mit den Frauen so vorstellt bei Kontrast oder Moment.at.
Elisabeth Zeindlinger