Schließungen und Kündigungen bei Leiner/kika
1.900 Mitarbeiter*innen der Leiner & kika Möbelhandels GmbH stehen vor der Kündigung.
An diese Mitarbeiter:innen richtet die Betriebsseelsorge der Diözese Linz in den Treffpunkten mensch & arbeit Linz-Mitte, Steyr, Vöcklabruck und Wels ihr Angebot zu Beratung, Unterstützung und Hilfestellung.
Denn: Was derzeit im Zusammenhang mit dem Verkauf und der Insolvenz von Leiner/kika öffentlich wird, ist ein markantes Beispiel, was Menschen in der Arbeitswelt oftmalig erleben müssen: Eigentümerwechsel, Zerschlagungen, Weiterverkauf, Standortschließungen, Jobverlust. Wenn wie angekündigt nun 1.900 Mitarbeiter:innen ihre Kündigung erhalten, verlieren sie mehr als nur einen Arbeitsplatz. Auch bei maximaler Unterstützung durch Sozialpartner:innen und AMS sind die Konsequenzen daraus berufliche sowie finanzielle Unsicherheiten, Frustration und vieles mehr. Darüber hinaus müssen die Beschäftigten – mehrheitlich Frauen – auch noch den enormen Ansturm bei der Prozenteschlacht bewältigen, wo oft auch Schnäppchenjäger:innen jeglichen wertschätzenden Umgang missen lassen.
Kritik an verantwortungslosem Umgang mit Eigentum
„Gutes gesellschaftliches Zusammenleben geht nur solidarisch und gerecht – und das bedeutet vor allem eine faire Verteilung von Chancen und Gütern. Wir stehen dabei stets an der Seite der Arbeitnehmer:innen, deren Belange allzu oft egoistischen Kapitalinteressen unterliegen“, so Michaela Pröstler-Zopf, Leiterin der Betriebsseelsorge OÖ und des Fachbereichs Arbeitswelten und Begegnungsräume der Diözese Linz.
Immer deutlicher zeigt sich, dass es eine fundamentale Änderung der Wirtschaftsweise braucht. Nicht nur das ökologische Klima ist am Kippen, auch das soziale Miteinander ist höchst gefährdet. Wenn Eigentum nur mehr der eigenen Bereicherung dient und soziale Verpflichtungen wie finanzielle Belastungen „der Allgemeinheit“ zugeschoben werden, ist unsere sozialstaatliche Gesellschaft am Ende. Das neoliberale Wirtschaftssystem der vergangenen Jahrzehnte hat zu einer enormen Schieflage geführt.
Konkrete Solidarität und Unterstützung für Arbeitnehmer:innen
Die Betriebsseelsorger:innen wollen den Betroffenen ihre Solidarität ausdrücken. „Wir möchten sie unterstützen, aufrecht und mit erhobenem Kopf aus dem Betrieb zu gehen. Die Verantwortung für die Schließungen liegt bei den Eigentümern und Konzernmanagern“, betont die Linzer Kollegin Martha Stollmayer.
- Die Betriebsseelsorger:innen besuchen die Arbeitnehmer:innen vor Ort und bieten Team- und Einzelberatungen an.
- Für arbeitsrechtliche Detailfragen vermitteln sie Expert:innenkontakte.
- In vertraulichen Gesprächen bieten sie Gelegenheit für die Bearbeitung persönlicher Sorgen und Ängste.
Unverbindliche Kontaktaufnahme, telefonisch oder per Mail:
Linz 0676 8776 3664 martha.stollmayer@dioezese-linz.at
Steyr 0676 8776 3655 ulrike.hammerl@dioezese-linz.at
Vöcklabruck 0676 8776 3666 berthold.hurch-idl@dioezese-linz.at
Wels 0676 8776 3658 markus.pichler@dioezese-linz.at
(MPZ/elza)